24 Stunden von Le Mans Porsche-Teams kämpfen um Podiumsplatz
Bei den 24 Stunden von Le Mans geht es hoch her. Das härteste Rennen in der Geschichte des 24-Stunden-Rennens von Le Mans ist in wenigen Stunden vorüber. Und Porsche ist dabei beim Kampf ums Podium.
„24 Stunden von Le Mans, Zwischenbericht 10.00 Uhr: Porsche-Teams kämpfen um Podiumsplatz
24 Stunden von Le Mans Porsche-Teams kämpfen um Podiumsplatz
Hinter den Porsche-Kundenteams liegt eine ereignisreiche Nacht. Fünf Stunden vor dem Ende eines der härtesten Rennen der Le-Mans-Geschichte liegen die Teams in der Sportwagen-Klasse GTE Pro auf den Plätzen drei, vier, sieben und acht. Den bestplatzierten 911 GT3 RSR pilotiert das Siegertrio aus dem Vorjahr. Die Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg), Richard Lietz (Österreich) und Wolf Henzler (Nürtingen) haben sich dank der Zuverlässigkeit ihres Elfers, fehlerfreier Fahrt der Piloten und schnellen Boxenstopps der Felbermayr-Proton-Crew auf Platz drei nach vorne gekämpft.
„Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viele Unfälle bei einem Le-Mans-Rennen erlebt zu haben“, sagte der zweimalige GT-Klassensieger der 24 Stunden von Le Mans, Marc Lieb, nachdenklich. „Ich finde es nicht gut, dass viele Fahrer so extrem aggressiv unterwegs sind. Wir hatten keine Probleme in der Nacht und hoffen, am Ende auf dem Podium zu stehen.“
Auch das Fahrerteam des französischen Elfers von IMSA Performance Matmut verdankt den vierten Rang um 10.00 Uhr am Morgen der Tatsache, dass die Nachtstunden problemlos verliefen. Werksfahrer Patrick Pilet, Teambesitzer Raymond Narac und Carrera-Cup-Meister Nicolas Armindo (alle Frankreich) wechselten sich mit Doppel-Stints ab. Einmal wurden planmäßig die Bremsbeläge gewechselt. Le-Mans-Neuling Armindo war überrascht über die harte Gangart der Konkurrenten aus den leistungsstärkeren Klassen. „Manche scheinen uns beim Überrunden völlig zu übersehen“, meinte Armindo. „Sie fahren, als gäbe es uns gar nicht.“
Der lange Zeit bestplatzierte Porsche 911 GT3 RSR des US-amerikanischen Teams Flying Lizard Motorsports verlor den guten vierten Platz mit Schlagdistanz zum Podium sechs Stunden vor Rennende. Auch die Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), Patrick Long (USA) und Routinier Lucas Luhr (Ermatingen) hatten sich in der Nacht mit Doppel-Stints abgelöst und ihren Job fehlerfrei erledigt. Wegen eines technischen Problems im Bereich der Motorelektrik musste der Elfer zum außerplanmäßigen Boxenstopp und fiel vom vierten auf den achten Platz zurück.
Auch das belgische Team ProSpeed Competition musste nach problemlosen Anfangsstunden und an aussichtsreicher vierter Position liegend einen Dämpfer hinnehmen. Wegen eines kleinen Lecks im Wasserkühlsystem war in den frühen Morgenstunden eine Reparaturpause fällig, die das Team mit Werksfahrer Marco Holzer (Lochau), Marc Goossens (Belgien) und Jaap van Lagen (Niederlande) drei Runden zurückwarf. Ausgesprochenes Pech hatte das zweite Fahrertrio von Felbermayr-Proton. Wegen eines Reifenschadens flog Abdulaziz Al Faisal (Saudi-Arabien) in der schnellen Indianapolis-Kurve von der Strecke. Der Pro-Elfer, den er mit Nick Tandy (Großbritannien) und Bryce Miller (USA) geteilt hatte, war zu schwer beschädigt, um ihn während des Rennens zu reparieren. Al Faisal entstieg zum Glück unverletzt.
Horst Felbermayr Senior (Team Proton Competition) wurde kurz vor 8.00 Uhr am Morgen Opfer eines Konkurrenten, der mit großer Wucht die Fahrerseite des 911 GT3 RSR aus der GTE-Am-Klasse traf. Der Österreicher wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. In der GTE-Am-Klasse liegt in einem 911 GT3 RSR aus dem Vorjahr das französische Team Larbre Competition auf dem zweiten Platz.
Daten und Fakten Das sind die 24 Stunden von Le Mans
Das 55 Fahrzeuge starke Starterfeld des 24-Stunden-Rennens von Le Mans wird von zwei unterschiedlichen Sportfahrzeug-Kategorien gebildet: Sportprototypen und modifizierte Seriensportwagen. Am Technischen Reglement des Langstreckenklassikers orientieren sich auch die europäische Le Mans Series (LMS) und die American Le Mans Series (ALMS). Alle Rennwagen starten in Le Mans gleichzeitig; es gibt eine Gesamtwertung und eine Wertung der einzelnen Klassen.
Die vier Klassen in Le Mans:
Klasse GTE Pro: Die beliebteste Klasse der Fahrzeughersteller (bislang als GT2-Klasse ausgetragen) ist traditionell am stärksten besetzt. Modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 500 PS und einem Mindestgewicht von 1.245 Kilogramm.
Klasse GTE Am: Wie GTE Pro, aber 2010er-Fahrzeug-Spezifikation. Außerdem darf pro Auto höchstens ein per Reglement definierter Profifahrer eingesetzt werden.
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 550 PS und einem Mindestgewicht von 900 Kilogramm.
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 440 PS starken, in der GT-Klasse homologierten Motoren und 900 Kilogramm Mindestgewicht.“
Quelle Pressemitteilung und Foto: Porsche