Michael Schumacher und Sebastian Vettel geben Doppelinterview zu Ausgangssituation beim Großen Preis von China 2011

Der eine hat beide Rennen in der noch jungen Formel 1 Saison 2011 gewonnen, der andere hat beim Malaysia GP endlich zwei Punkte ergattern können. Drastischer könnte die Lage des derzeitigen Stand der Teams Red Bull Racing und Mercedes GP Petronas kaum sein, es ist wie eine Schere, die auseinander geht. Die einen kämpfen um magere Punkte, während die anderen wie aus dem Handgelenk heraus aufs Podium fahren.

„Schumi und Vettel im Doppelinterview; Rosberg: Lage ist sehr ernst

Vor dem Großen Preis von China am kommenden Wochenende (RTL überträgt am Sonntag live ab 9:00 Uhr) haben sich Ex-Champion Michael Schumacher und der amtierende Weltmeister und WM-Führende Sebastian Vettel in einem Doppelinterview mit RTL zur Ausgangssituation geäußert.

RTL-Boxenreporter Kai Ebel (li.) im Gespräch mit Formel 1-Pilot Michael Schumacher (Foto 2010). (c) RTL / Lukas Gorys
RTL-Boxenreporter Kai Ebel (li.) im Gespräch mit Formel 1-Pilot Michael Schumacher (Foto 2010). (c) RTL / Lukas Gorys

Während der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher den mit der Optimalpunktzahl 50 führenden Red-Bull-Piloten Vettel „mit dem Paket und seinen Möglichkeiten sicherlich auf Sieg angesetzt“ sieht, würde sich Sebastian Vettel mit Blick auf Schumi freuen, „wenn er deutlich näher kommt und Mercedes generell die Form, die sie hatten am Ende der Testfahrten wiederfinden können. Aber auf der anderen Seite macht es mir auch nichts aus, wenn die damit noch ein bisschen warten.“

Schumacher selbst glaubt indes nicht, dass sein junger Rivale ihn bereits am kommenden Wochenende im Rückspiegel erblicken wird: „Ich hoffe natürlich früher als später, aber das wird glaube ich ein bisschen dauern. Zumindest an diesem Wochenende wird er nicht viel von mir sehen, außer bei den Starts, da bin ich dann schon relativ nah.“

Im letzten Jahr siegte in Sepang/Malaysia der Fahrer, der auch am Ende der Saison ganz oben auf dem Podest stand: Weltmeister und Red Bull-Pilot Sebastian Vettel (c) RTL / Lukas Gorys
Im letzten Jahr siegte in Sepang/Malaysia der Fahrer, der auch am Ende der Saison ganz oben auf dem Podest stand: Weltmeister und Red Bull-Pilot Sebastian Vettel (c) RTL / Lukas Gorys

Abschreiben will Sebastian Vettel sein Vorbild jedoch noch lange nicht: „Ich glaube, nach wie vor muss man absolut mit dem Michael und auch mit Mercedes rechnen. Die Saison ist noch nicht sehr alt. Es tun alle so, als hätte sich schon alles gesetzt, aber es sind gerade mal zwei Rennen und es kann noch sehr viel passieren. Ununterbrochen wird gearbeitet, man versucht, das Auto besser zu machen und mal gelingt einem das mehr, mal weniger. Von daher kann sich das Kräfteverhältnis noch verändern. Ich glaube, sobald beide, sowohl Michael als auch Nico, die Chance haben und das Auto es erlaubt, ganz ,ganz vorne rein zu fahren, dann wird es eng.“

Michael Schumachers Teamkollege Nico Rosberg bezeichnete indes die derzeitige Lage im Mercedes-Team in einem RTL-Interview als „sehr ernst. Wir sind weit davon entfernt, wo wir sein wollten und wo wir auch dachten, dass wir da sein werden. Erstens haben wir noch nicht das Potential aus dem Auto herausgeholt, wie es jetzt da steht. Der Heckflügel funktioniert immer noch nicht und so weiter, und das müssen wir jetzt einfach hinkriegen. Und dann müssen wir schauen, wo sind wir jetzt überhaupt und wie weit sind wir weg. Da müssen wir wirklich schauen, dass wir große Fortschritte machen.“

Zusätzliche Investitionen seien nicht erforderlich, um die Probleme bei mercedes in den Griff zu bekommen: „Wir sind ein Hammerteam, auf jeden Fall….Ich glaube, von der Infrastruktur und finanziell stehen wir super da, da fehlt es uns an nix. Wir haben auch jetzt Personal verstärkt schon wieder mit Herrn Bell, der vor kurzen erst zwei Mal Weltmeister geworden ist mit Renault. Das geht schon alles in die richtige Richtung. Und wenn ich Ross Brawn frage, können wir Weltmeister werden mit dem Team, wie es jetzt da steht, sagt er ganz klar ja.“

Rosberg versicherte: „Ich habe Geduld, klar. Es ist schade, dass wir nicht vorne dabei sind, aber da bin nicht nur ich, das ganze Team findet es schade: jeder Mechaniker, jede Putzfrau in der Firma findet es schade, wenn sie vorm Fernseher hängt mit ihrer Familie. Da sind wir alle gleich und arbeiten alle sehr hart daran. Und ich bin sehr motiviert, mit dem Team die Situation zu verbessern, stecke selber auch sehr viel Energie rein.““

Quelle Pressemitteilung und Fotos: RTL