Straßenverkehrsordnung StVO benötigt sprachliche Neuordnung

Der Auto Club Europa fordert Verkehrsminister Ramsauer dazu auf, die StVO „einer sprachlichen Entrümpelungsaktion“ zu entziehen und in eine bürgernahe und vor allem auch verständliche Sprache zu bringen. Gerade die Winterreifenpflicht ist alles andere als Klartext, die Regelung zu den Winterreifen in Deutschland ist nahezu unverständlich für Laien.

„ACE: Ramsauer soll StVO entrümpeln

Der ACE Auto Club Europa hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ermuntert, er solle sein Hobby als deutscher Sprachpfleger weiterentwickeln und demnächst auch die Straßenverkehrsordnung (StVO) einer sprachlichen Entrümpelungsaktion  unterziehen.

Es genüge nicht, wenn Ramsauer nur einen Kampf gegen Anglizismen führe. Erst Anfang Dezember habe der Minister bei der Präzisierung der Winterreifenpflicht leider die Gelegenheit verpasst, richtig Klartext zu reden. Der ACE monierte, in der fraglichen StVO-Vorschrift sei entgegen der ministeriellen Ankündigung nicht von Winterreifen die Rede, vielmehr sei als Umschreibung dafür ein in Klammer gesetztes M+S für Matsch und Schnee in die Vorschrift aufgenommen worden. Ansonsten enthalte die Winterreifenpflicht nur schwer einzuordnende Querverweise auf unbekannte Richtlinien. Diese umfassten teils mehr als 90 mit Behördenkauderwelsch gespickte Seiten, kritisierte der ACE.

Foto: Auto Club Europa ACE
Foto: Auto Club Europa ACE

Nach Ansicht des Clubs täte es dem „Grundgesetz des Straßenverkehrs“ gut, wenn es in eine bürgernahe und verständliche Sprache gebracht werden könnte. „Wer Verständnis für Maßnahmen einer gesetzlichen Regelung will, der muss sich verständlich ausdrücken, nur so ist unser Verstand ansprechbar“, mahnte der ACE. Ramsauer könnte beispielsweise die Hupe so nennen wie der durchschnittliche Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer sie nennt, nämlich Hupe und nicht Schallzeichen. Auch das Wortungetüm „Fahrtrichtungsanzeiger“ ist im Alltagsdeutsch nicht zu finden und könnte nach Ansicht des ACE deshalb durch „Blinker“ ersetzt werden. Eine Ampel könnte „Ampel“ heißen und nicht Wechsellichtzeichen oder „LSA“ als Kürzel für Lichtsignalanlage. Besser fände es der ACE auch, einfach Standlicht statt im Amtsdeutsch Begrenzungsleuchte zu sagen und den Fußgängerüberweg so zu bezeichnen wie es die Leute tun, als Zebrastreifen. Der ACE hatte unmittelbar nach Amtsantritt von Ramsauer gefordert, die Vorschriften in der Straßenverkehrsordnung klar und verständlich zu formulieren. Derzeit konzentriere sich Ramsauer allerdings lieber darauf, Laptops auf den Namen „Klapprechner“ zu taufen. Fahrgästen der Bahn sei es im Übrigen ziemlich gleichgültig, ob es Ticket oder Fahrschein heiße, ihnen sei es viel wichtiger, dass die Züge pünktlich an ihr Ziel gelangten, merkte der ACE an.“

Quelle Pressemitteilung und Foto: Auto Club Europa