Antreten, um zu siegen – Profiradsport bei der „Nacht von Hannover“
Es ist die 25. Ausgabe der „Nacht von Hannover“, die heute Abend an den Start geht. Dabei so große Radsportler wie Heinrich Haussler, der bei der Tour der France die 13. Etappe gewinnen konnte, Lokalmatador Grischa Niermann und Sprint-Ass André Greipel. Der letztgenannte sprühte bei der Pressekonferenz heute Nachmittag nur so vor Selbstvertrauen. Es ist ihm anzumerken: Er ist gekommen, um zu siegen. Und hofft dabei auf trockene Straßen, damit es schneller um die Kurven geht, wie er selbst sagte.
Aber auch bei Vuelta, der großen Spanien-Rundfahrt hat er Großes vor, der Profiradsportler Greipel. „Erstmal eine Etappe gewinnen“ will er dort, antwortet er auf die Frage, welches Saisonziel er bei der Vuelta hat. „Erstmal eine Etappe gewinnen“ hört sich gut an, und vor allem nach mehr, nach einem, der antritt, um zu siegen. Ob er dies heute Abend beim Radsport-Spektakel „Rund um die Oper“ in Hannover schaffen wird? Es wird sich zeigen.
Anders der etwas müde wirkende Heinrich Haussler. Im vergangenen Jahr nur 24. geworden beim Hauptrennen der „Nacht von Hannover“, ist dieses Mal wohl auch nicht mehr zu erwarten. Ja, müde wirkt der junge Radprofi „nach einer langen Saison“, wie er selbst sagt. Doch er ist dennoch nach Hannover, denn: „Es ist einfach schön, hier zu fahren“.
Grischa Niermann, der die „Nacht“ im Jahr 2007 nach mehreren Anläufen endlich gewann, hielt sich bedeckt mit seinen Aussagen. Entweder hat er ein Ass im Ärmel, das er nicht zeigen mochte bei der Pressekonferenz, oder er will einfach nur mitfahren. Doch anders als Haussler wird Niermann sich es sich nicht nehmen lassen, um den Sieg mitzufahren, wenn es ihm möglich sein wird.
Doch die „Nacht von Hannover“, immer noch und immer mehr ein wichtiges Profiradsport-Ereignis in Deutschland, nachdem so viele Rennen den Dopingskandalen zum Opfer fielen, weint dieses Jahr trotz aller Freude über das Jubiläum der 25. Austragung auch eine Träne. Reinhard Kramer, der Macher der „Nacht von Hannover“, der dieses Radsport-Event über viele Jahre allein organisiert hatte und unter dessen Händen es zu etwas Großem „heranwuchs“, nimmt seinen Hut. Minutenlanger Applaus der anwesenden Jounalisten bei der Pressekonferenz zeigte, dass da ein Großer geht. Einer, der den Radsport liebt und immer nah am Volk und auch an den Journalisten war…