Formel 1: Force India auf dem Weg zum Weltklasseteam?!

Bislang wurde die Formel 1 von wenigen, großen Teams dominiert. In der Formel 1 2011 scheint sich das Blatt nun langsam zu wenden. Während Lotus Renault GP immer mehr den Faden zu verlieren scheint, macht sich Force India auf, zum Weltklasseteam in der Formel 1 zu werden. Beim letzten Rennen waren erstmals beide Fahrer in den Punkten, sowohl Paul Di Resta als auch Adrian Sutil konnten überzeugen.

Force India Präsident Vijay Mallya: Vijays Vision

Präsident und Teamchef, Dr. Vijay Mallya, gratuliert dem Team zu seiner starken Leistung in Singapur und setzt seine Hoffnungen darauf in Japan weitere Punkte zu holen.

Dr. Mallya, Sie haben schon die ganze Saison über gehofft beide Autos in die Punkte zu bekommen. Wie befriedigend war das Ergebnis in Singapur, besonders bei so einem bekannten Event?

Ich habe allen in der Fabrik gesagt, dass wir ein Auto bauen müssen, das auf allen Strecken fahren kann und ich denke, sie haben mich in Singapur mit Stolz erfüllt. Ich kann ihnen nicht genug danken. wir sind mit beiden Autos in den Punkten gelandet. Es sollte schon früher passiert sein, aber wir haben einige Fehler gemacht. Das ist alles Teil des Motorsports.

Adrian ist als Suzuka-Spezialist bekannt, aber für Paul wird Japan eine neue Erfahrung sein. Was sind Ihre Hoffnungen für das Wochenende?

Ich denke, dass Paul in Singapur mehr lernen musste und er hat es gut gemacht. Suzuka sollte für ihn deutlich einfacher sein. Für mich als Teamchef sind Adrian und Paul beide wichtig und ich unterstütze sie beide gleich. Wenn einer gegenüber dem anderen aufgrund seiner Erfahrung einen Vorteil hat, bedeutet das nicht, dass der andere keine gute Leistung erbringen wird. Ich bin mir sicher, dass beide ihr Bestes geben werden.

Was erwarten Sie von den anstehenden Rennen?

Ich blicke dem Rest der Saison nun mit Vertrauen entgegen. Ich sehe keinen Grund warum wir nicht auf der Leistung aus Singapur anknüpfen können und einige weitere exzellente Ergebnisse in den letzten Rennen erzielen können. Ich war darauf fokussiert vor Sauber zu kommen und den sechsten Platz in der Weltmeisterschaft zu sichern. Nun habe ich Hoffnungen auf den fünften und ich denke, wir können das mit etwas Glück schaffen.

Force India Pilot Paul Di Resta

Paul, du hast in drei der letzten vier Rennen Punkte erzielt. Du musst in guter Stimmung sein, jetzt wo es ins letzte Viertel der Saison geht…

Ich bin sehr positiv drauf. Mitte des Jahres sind die Dinge wirklich gut zusammen gekommen und ich denke, wir haben diese Leistung als Team erbracht. In Singapur funktionierte das Upgrade-Paket wie erwartet und hat zum Endergebnis beigetragen. Das ist ein großer Verdienst des Teams und wir haben alle sehr hart daran gearbeitet diese letzten Ergebnisse zu erzielen.

Da ist jetzt definitiv ein Gefühl der Bewegung bei Force India, aber wie realistisch ist es für den fünften Platz in der Weltmeisterschaft zu zielen?

Es ist definitiv machbar, aber ich denke solange wir nicht eine gehörige Portion Glück haben, wir die Sache eher fraglich sein. Der Schlüssel wird es sein beide Wagen in die Punkte zu kriegen aber wir haben auch gesehen, dass Renault auf bestimmten Strecken stärker ist. Unser Ziel ist es daher sie einzuholen aber wir sind uns bewusst, dass sie noch einen ziemlichen Punktevorsprung haben.

Bist du bereit Suzuka zu erleben? Eine der großen Rennstrecken der Welt…

Absolut. Es ist eine der Strecken, die sich von den anderen abhebt, weil alle Fahrer sie lieben und klasse Sachen über sie sagen. Ich war letztes Jahr hier – mein erster Besuch in Japan – und habe sie mir selbst angeschaut. Allein die Strecke entlangzulaufen flößt dir Respekt ein, denn die Strecke ist schmal, schnell und hat einige wirklich ungewöhnliche Kurven. Es ist außerdem auch eine technische Runde: Man kann verschiedene Linien durch einige der Ecken nehmen, so dass es am Freitag beim Training einiges für mich zu lernen geben wird.

Adrian Sutil, der Deutsche bei Force India

Adrian, bist du aufgeregt nach Suzuka zurückzukehren?

Ja, natürlich, ich liebe Japan und ich bin froh, dass wir nach all den tragischen Ereignissen Anfang des Jahres dort hin können. Ich denke es ist ein gutes Zeichen, dass wir zurück gehen. Und Suzuka ist eine großartige Strecke, eine, die mir sehr gut gefällt. Ich mag sie und sie ist mit Sicherheit eine meiner Favoriten. Aber ich freue mich auch auf Korea und natürlich Indien! Es kommen einige gute Strecken auf uns zu.

Was macht Suzuka für dich so besonders?

Es ist eine reine Fahrer-Strecke. einige der Kurven sind herausragend, so wie die „S“ Kurven und 130R. Es ist ungewöhnlich so viele atemberaubende Kurven in einer Runde zuhaben und sie alle richtig zu fahren ist das beste Gefühl. Außerdem, habe ich ein Jahr lang in Japan gelebt, als ich für die Formel 3 gefahren bin, daher fühlt es sich immer wie ein zweites Zuhause an.

Ist es fair zu sagen, dass der VJM04 das beste Auto sein wird, dass du in Suzuka je gefahren bist?

Ich denke schon. Letztes Jahr waren wir am Anfang der Sendung stark und als wir nach Suzuka kamen war es nicht einfach für uns. Aber auf Grund der Leistungen, die wir in den letzten vier rennen gezeigt haben, denke ich, dass wir in Japan noch ein paar Punkte mehr holen werden.

Übersetzung: Autonews-123.de / Fotos: Force India