Formel 1: Michael Schumacher vor dem Malaysia GP im Interview

Er steht in der Diskussion von Fans und Experten: der Formel 1 Rekordweltmeister Michael Schumacher. Vor dem Malaysia GP gab er nun ein wichtiges Interview, das wir hier in Auszügen veröffentlichen dürfen.

Vor dem Malaysia-Grand-Prix: Michael Schumacher im RTL-Interview

„Über seine Vorbereitung auf die „Hitzeschlacht“ von Kuala Lumpur:

RTL-Boxenreporter Kai Ebel (li.) im Gespräch mit Formel 1-Pilot Michael Schumacher (Foto 2010). (c) RTL / Lukas Gorys
RTL-Boxenreporter Kai Ebel (li.) im Gespräch mit Formel 1-Pilot Michael Schumacher (Foto 2010). (c) RTL / Lukas Gorys

„Es gab keine spezielle Vorbereitung. Ich habe mich früher in der Hitze vorbereitet und trainiert, aber der eine schwitzt eben mehr, der andere weniger. Das ist bei mir zum Glück nicht so ausgeprägt. Hitze macht mir sehr wenig aus.“

Über den Belastungsfaktor am Sonntag:

„Es ist das härteste Rennen. Es ist sehr heiß und sehr anstrengend, aber es wird in meinen Augen in diesem Jahr nicht ganz so schlimm sein, weil die Renngeschwindigkeit dieses Mal wohl deutlich unter dem liegt, was für uns machbar wäre. Man wird sehr darauf achten müssen, die Reifen nicht über zu strapazieren, entsprechend weit fährst Du unter dem Niveau dessen, was möglich wäre. Und dann ist es natürlich auch etwas weniger belastend.“

Über den Mercedes-Fehlstart in Melbourne und die Hoffnung auf eine schnelle Problemlösung:

„Das Auto hat in Australien nicht das Potenzial abrufen können, was wir in Barcelona in den Fingern hatten. Die große Frage ist: wie lange wird es dauern bei uns, bis wir die Fehler, die wir festgestellt haben, abstellen können? Das ist schon ein Punkt, den ich jetzt nicht einschätzen kann. Die Zeit ist relativ knapp bemessen, die Möglichkeiten zu Testen gibt es nicht. Du kannst es immer nur in Simulationsprogrammen und in theoretischen Möglichkeiten austesten, im Windkanal kannst Du deine Problematik nur beschränkt aussortieren. Insofern muss es am Rennwochenende stattfinden und da müssen wir abwarten. Fakt ist, dass es für uns nach dem letzten Jahr sehr ernüchternd gewesen ist, was an Resultaten dabei heraus gekommen ist. Jetzt schon darüber zu reden, dass es so weiterläuft, ist verfrüht.“

Über die Hoffnung, mit Mercedes wieder an die Performance bei den letzten Testfahrten in Barcelona vor dem Saisonauftakt anknüpfen zu können:

Michael Schumacher Mercedes GP Petronas 2011
Michael Schumacher Mercedes GP Petronas 2011

„Ich habe mich definitiv sehr wohl darin gefühlt. Mit der Performance, da bin ich mir hundertprozentig sicher, sind wir ein Verfolger von Red Bull. Wir würden Red Bull nicht schlagen können, das ist überhaupt keine Frage. Aber wir würden auf jeden Fall eine Rolle direkt dahinter spielen, und das ist das Ziel, was ich auch ausgegeben habe: auf dem Podium zu sein, vielleicht das ein oder andere Rennen gewinnen zu können. Da wollen wir hin, und das ist glaube ich auch das Maximum, was wir in diesem Jahr erreichen können. Und dann muss der Fahrplan natürlich weiter fortgeführt werden, um den nächsten Schritt auch noch zu erledigen.“

Über das Ausmaß der Red-Bull-Dominanz:

„Ich bin da ein bisschen skeptisch und auch vorsichtig.“

Über die große Ernüchterung beim Australien-Grand-Prix:

„Es ist natürlich schade, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit und Aufwand hinter so einem Auto steckt. Dann hat man das Resultat. Man fühlt sich wohl (nach den erfolgreichen Barcelona-Testfahrten, d. Red.). Das Ding geht wie eine Bombe im Verhältnis zum letzten Jahr. Und dann kommst zu zum ersten Rennen voller Erwartung und es geht voll nach hinten los. Dann bist Du natürlich erst einmal ein bisschen überrascht und unglücklich.““

Quelle Interview: RTL; Fotos: RTL und Mercedes