Fußball-EM 2012 ZDF-Statement zur Szene Joachim Löw und der Balljunge

Joachim Löw und der Balljunge, eine herzliche Szene, die viele Zuschauer während des Fußball-EM 2012 Vorrundenspiels Niederlande gegen Deutschland sehr berührt. Hinterher stellte sich heraus: die Szene wurde im Spiel hineingeschnitten, passierte tatsächlich vor dem Spiel. Soeben hat das ZDF als Ausstrahler des Spiels in Deutschland ein Statement zu dieser strittigen Szene abgegeben.

„Zum Bilderstreit: „Joachim Löw und der Balljunge“

ZDF-Chefredakteur Peter Frey: „Das entspricht nicht unseren journalistischen Standards“

Zu den während der Begegnung Niederlande – Deutschland am Mittwochabend, 13. Juni 2012, eingeblendeten Bildern von Bundestrainer Joachim Löw und dem Balljungen erklärt ZDF-Chefredakteur Peter Frey: „Schon im ZDF-Interview unmittelbar nach dem Spiel hat Jogi Löw deutlich gemacht, dass sich die Szene mit dem Balljungen vor und nicht während des Spiels zugetragen hat. Auf die Gestaltung des Weltbildes bei der EM haben wir keinen Einfluss. Wir haben bei der UEFA moniert, dass tatsächlich der Anschein erweckt wurde, es handele sich um Live-Bilder. Das entspricht nicht unseren journalistischen Standards. Wir erwarten von der UEFA, dass sie uns künftig darauf hinweist, ob sie während einer Live-Übertragung aufgezeichnetes Material verwendet.“

Bei großen Sportereignissen wie einer Europa- oder Weltmeisterschaft oder auch bei den Olympischen Spielen ist es üblich, dass der Veranstalter – im aktuellen Fall die UEFA – eine Produktionsfirma beauftragt, die ein sogenanntes Weltbild anbietet. Sportchef Dieter Gruschwitz erläutert, dass man das Bildangebot nicht korrigieren, sondern allenfalls ergänzen kann: „Wir können nur bei dem einen oder anderen Spiel, bei dem wir mit zusätzlichen eigenen unilateralen Kameras vertreten sind, und über entsprechende Positionen und Perspektiven verfügen, das Randgeschehen einschneiden. Das machen wir auch, wenn wir es für journalistisch notwendig erachten.““

Quelle Pressemitteilung: ZDF