General Motors steht vor einem Neuanfang – nach dem Gläubigerschutzverfahren
Am 1. Juni dieses Jahres hatte der US-Autobauer General Motors nach viel hin und her endlich die lange schon notwendige Insolvenz angemeldet. Es gab keinen Weg mehr für den völlig am Boden liegenden Autohersteller als der Weg in ein Gläubigerschutzverfahren nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts. Dass es nun jedoch so schnell gehen würde für den ehemaligen Mutterkonzern von Opel – dies hätte im Leben niemand gedacht.
Doch es wird viel abgeschnitten werden von dem bis vor wenigen Monaten noch größten Autohersteller der Welt. Vieles wird wohl dem Rotstift zum Opfer fallen, damit das einstmals so große Unternehmen überhaupt noch weiterexistieren kann und nicht völlig zu Grunde geht. Die US-Regierung hatte, zusammen mit Kanada viel Geld aufgebracht, um den Autokonzern noch retten zu können. Ob dies wirklich sinnvoll war, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Denn wichtig ist nun vor allem eines: Ein gutes und schlüssiges Konzept, mit dem General Motors die Wirtschaftskrise überstehen kann – und vor allem auch das Setzen auf neue Wagentypen und Spritsparer statt Spritschlucker. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich GM nun entwickeln wird.
Währenddessen geht der Kampf um die Zukunft von Opel weiter. Während die Übernahme durch Magna, einen Autozulieferer aus Kanada und sein Partner aus Russland, die Sberbank, bereits die klaren Sieger zu sein schienen, wird das Durcheinander wieder größer. Noch liegen 65 Prozent der Anteile an Opel in der verwaltenden Hand eines Treuhänders. Während das Opelwerk in Bochum und das Stammwerk in Rüsselsheim in wenigen Tagen für die Werksferien schließen, wurde die Auszahlung der Urlaubsgelder bereits im vergangenen Monat auf Eis gelegt. Es schien alles so klar zu sein in Sachen Opel – und nun wird alles immer unklarer. Vielleicht werden die nächsten Tage endlich eine Lösung bringen, bevor auch das Bundeskabinett in die Sommerpause geht.