Morgen öffnet die IAA ihre Türen: Elektroautos gehört die Zukunft
Mit Spannung wird die morgige Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt erwarten. Während die anderen Automobilmessen und Autoshows in den vergangenen Monaten immer unter einem ungünstigen Stern und im dunklen Licht der Wirtschaftskrise gestanden haben, kommt nun endlich wieder mehr Sonne auf die internationalen Automärkte. Und auch mehr Elektromobilität, ein wichtiger und wesentlicher Punkt des Autobaus der Zukunft.
„AvD zur IAA – Elektrofahrzeuge im Fokus
• Akzeptanz abhängig von Preis und passender Infrastruktur
• Batterien müssen günstiger, kleiner und leichter werden
• AvD begrüßt das neu gestartete Forum Elektromobilität
• Faszinierende IAA-Oldtimer-Ausstellung von AvD mitorganisiert
Am Donnerstag öffnet die IAA in Frankfurt ihre Pforten (17.-27. September 2009) und einmal mehr stehen alternative Antriebstechnologien – insbesondere Elektroautos – im Mittelpunkt. Momentan haben zwar erst 0,5 Prozent der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge einen Elektromotor, doch den ‚Stromern‘ gehört die Zukunft. Wie schnell sich Elektrofahrzeuge durchsetzen, ist nach Ansicht des Automobilclub von Deutschland (AvD) maßgeblich abhängig von deren Preis und der passenden Infrastruktur. Nur wenn bezahlbare Modelle auf den Markt kommen, werden die Verbraucher die neue Antriebstechnik annehmen. Unverzichtbar ist der Aufbau eines Elektro-Tankstellen- und Ladestationen-Netzes. Beispielsweise müssen auf Parkplätzen oder in Parkhäusern Möglichkeiten geschaffen werden, Strom zu ‚zapfen‘.
Die große Unbekannte: Crashverhalten
Schlüsselkomponente ist die derzeit noch sehr kostspielige Batterietechnik. Der AvD sieht Hersteller und Zulieferer auf einem guten Weg, die Kapazitäts- und Reichweiten-Probleme zu lösen. Batterien sollten allerdings baldmöglichst günstiger, kleiner und leichter werden. Interessant ist vor diesem Hintergrund auch das Thema Crashverhalten, sowohl im Hinblick auf entsprechend sichere Karosseriestrukturen, als auch auf den Schutz der momentan noch extrem teuren Batterietechnologie bezogen. Besonders die Versicherer werden hier ein Auge auf die Reparaturfreundlichkeit und vor allem auf die Reparaturkosten zukünftiger, im Straßenverkehr zugelassener E-Fahrzeuge werfen.
Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind ebenfalls noch nicht zu für Verbraucher akzeptablen Preisen zu haben. Zudem wird Wasserstoff derzeit hauptsächlich aus Erdgas, also einem fossilen Brennstoff, produziert. Dabei entsteht CO2. Noch fehlt auch die Infrastruktur. Eine Wasserstofftankstelle kostet bis zu 1,5 Millionen Euro. Ein flächendeckendes Netz wäre jedoch nötig, um mehr Brennstoffzellenautos auf die Straße zu bringen.
Kompetenzen bündeln
Damit Elektromobilität eine Zukunft hat und keine Vision bleibt, müssen Politik und Industrie gemeinsam die Weichen stellen. Deshalb begrüßt der AvD das Forum Elektromobilität, das in Berlin an den Start gegangen ist – unter der Federführung des Bundesforschungsministeriums und der Fraunhofer-Gesellschaft. Partner sind u.a. Audi, BMW, Daimler und die Robert Bosch GmbH. Ziel ist, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu machen und Kompetenzen zu bündeln. Das Forum soll die Kommunikation zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft fördern. In einzelnen Projekten werden Elektrofahrzeuge, Energiespeicher und Infrastruktur weiterentwickelt.
„Elektrisierende“ IAA-Highlights:
Audi präsentiert seinen Sportwagen R8, der seit seiner Markteinführung mehrfach für sein sportlich dynamisches Design ausgezeichnet worden ist, nun auch als Elektro-Studie. Mit Lithium-Ionen- Akkus und Energierückgewinnungssystem sollen 150km Reichweite möglich sein. Optisch ist der R8 mit dem Elektroantrieb allerdings leicht modifiziert, so entfällt beispielsweise der Single Frame Grill – die Frontpartie wurde aufgrund der Tatsache, dass keine Kühlluft benötigt wird, geschlossen designt.
BMW stellt die Sportwagen-Hybridstudie „Vision Efficient Dynamics“ vor (Vollhybrid, 3 Zylinder Dieselmotor und zusätzlich zwei Elektromotoren). Das Antriebssystem leistet insgesamt 356 PS und beschleunigt die BMW-Sportwagenstudie in der Spitze auf 250 km/h. Der Durchschnittsverbrauch liegt unter fünf Litern, rein elektrisch sind bis zu 50 km Reichweite möglich. Noch in diesem Jahr auf den Markt kommen der Active Hybrid 7 (465 PS, Mild-Hybrid) und der X6 Hybrid (Vollhybrid mit V8-Benziner und zwei Elektromotoren).
Mercedes zeigt seinen neuen Flügeltürer SLS-AMG auch als Elektrostudie. Die vier mit Lithium-Ionen-Akkus angetriebenen E-Motoren leisten 392 kW und kommen in vier Sekunden auf 100 km/h. Zudem wird die 2011 erwartete B-Klasse „Bluezero E-Cell Plus“ vorgestellt und die bereits erhältliche Hybrid-Version des S 400. Darin unterstützt ein 20 PS Elektromotor den V6-Ottomotor, der 7,9 – 8,2 Liter verbraucht.
Opel steht mit seinem Elektromodell Ampera kurz vor der Serienreife. 2011 soll die fünftürige Limousine in Produktion gehen. Rein elektrisch angetrieben, ausgestattet mit einer 16kWh-Lithium-Ionen-Batterie, schafft der Ampera eine Distanz von 60km. Die Reichweite steigt auf über 500km, wenn der Verbrennungsmotor zugeschaltet wird. Da die Räder ausschließlich von elektrischem Strom angetrieben werden, ist der Ampera jedoch kein Hybrid, sondern ein sogenanntes E-REV, ein Elektroauto mit verlängerter Reichweite (extended-range electric vehicle).
VW präsentiert auf der IAA eine vollelektrische Variante des Kleinstwagens „Up!“. Die Serienproduktion soll 2013 starten.
Legendäre deutsche Automarken
Aus der automobilen Zukunft in die Vergangenheit: Das „innere Navi“ wird jeden Klassik-Fan während der IAA in Frankfurt auf dem schnellsten Weg in Halle 9 lotsen. Dort warten fast schon vergessene Schätze und Raritäten der deutschen Automobilgeschichte. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) präsentiert auf 1000 m2 eine gemeinsam mit der „Deutschen Museumsstraße“ und dem Automobilclub von Deutschland (AvD) organisierte Oldtimer-Ausstellung. Viele Automarken werden aus dem Dornröschenschlaf geholt, bzw. besonders faszinierende Markenexemplare aus einem der über 200 Automobil- und Technikmuseen aus der ganzen Republik antransportiert. Zudem ist ein Klassiker aus der AvD-Flotte dabei. Der in den 70er Jahren als Pannenhilfsfahrzeug eingesetzte Golf I lädt neben Kleinwagen aus der Wirtschaftswunderzeit, noblen „Oben Ohne“-Karossen und Zweitaktern im Heckflossen-Design zu einer Zeitreise ein. „Die deutsche Automobilgeschichte glänzt mit einer unglaublichen Vielfalt. Zählt man alle Marken zusammen, kommt man auf über 500“, erläutert AvD-Oldtimer-Experte Dieter Ritter. „Marken wie Adler, Glas, Hanomag, Maico, Presto, Roehr oder Stoewer sind zwar längst vom Markt verschwunden, werden von Liebhabern aber immer noch gehegt und verehrt.“
Einparken trainieren
Der Automobilclub von Deutschland ist darüber hinaus mit zwei Ständen auf der IAA vertreten: In Halle 8.0 / C04 und auf dem Freigelände F vor der Halle 9 (F12). Dort veranstaltet der AvD gemeinsam mit Skoda einen Einparkwettbewerb (Park & Drive). Da die Autos immer breiter und länger werden, die Standard-Parklücke aber gleich groß geblieben ist und der Parkraum in den Städten immer knapper wird, sind Augenmaß und Erfahrung mehr denn je gefragt – vor allem um die meist lackierten Stoßfänger nicht zu zerkratzen. Am AvD-Stand können IAA-Besucher deshalb auf spielerische Weise Einparken trainieren. Der IAA-Einpark-Champion fährt 365 Tage kostenlos einen Skoda.“
(Quelle: AvD)
Ich erwartete auch voller Ungeduld IAA. Das ist meiner meinung nach die beste Veranstaltung für dieses Jahr. Danke für diesen tollen Beitrag! Schöne Grüße, Benjamin
Finde auch das Elektromobilität die Zukunft ist, dazu passt auch das Innovatives Verkehrskonzept rund um Elektro-Auto „UC?“