Risiko im Winter verstärkt durch LKW-Eisplatten
Wie der AvD inzwischen mitteilte, besteht im Moment eine große Gefahr von den Eisplatten, die sich durch diese kalte Witterung auf den Dächern von LKW bilden. Diese könnten im schlimmsten Fall zu tödlichen Geschossen werden.
„AvD: Unfallgefahr durch Eisplatten von LKW-Dächern
• Vor Fahrtantritt LKW und Autos komplett von Schnee und Eis befreien
• Road Safety Air Bags von Bundesregierung vollumfänglich gefördert
• Mehr Räumstellen an Autobahnen wünschenswert
Im Winter potenzieren sich die Risiken im Straßenverkehr. Besondere Gefahr geht momentan von LKW-Dächern aus. Auf LKW-Planen kann sich tagsüber leicht Wasser ansammeln, das bei kälteren Temperaturen in der Nacht gefriert. Rutschende Eisplatten können dann zu lebensgefährlichen Geschossen werden. Deshalb appelliert der Automobilclub von Deutschland (AvD), vor Fahrtantritt LKW – aber auch Autos – gründlich von Schnee und Eis zu befreien. Schlimmstenfalls können herabfallende Eisplatten die Windschutzscheibe eines nachfolgenden Fahrzeugs durchschlagen und so schwere Unfälle verursachen. Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt der AvD präventiv, im Winter einen größeren Sicherheitsabstand zu halten.
LKW-Fahrer sind nun gefordert, die Abfahrtskontrolle besonders sorgfältig durchzuführen und sich gegenseitig zu helfen. Ohne Hilfsmittel und Unterstützung ist kaum möglich, die etwa vier Meter hohen Dächer zu erreichen. Eine Variante ist, auf die Ladefläche zu steigen und mit einem Besenstiel oder ähnlichen Geräten von innen gegen die Plane zu drücken und so die weiße Dachlast zu entfernen. Je nach Ladungsstand ist dies jedoch nicht immer durchführbar. Vorbeugend und professionell helfen Systeme wie sogenannte „Road Safety Air Bags“ (RSAB), die verhindern, dass sich auf den Dächern Schnee oder Wassermassen sammeln. Die „Road Safety Air Bags“ sind europaweit patentiert und lassen sich leicht nachrüsten. Unter der LKW-Dachplane muss ein Luftschlauch eingebaut werden, der vom bordeigenen Druckluftsystem aufgeblasen wird. So verwandelt das System die Plane in ein Satteldach und Wasser und Schnee können an den Seiten abfließen. Die Anschaffung von „Road Safety Air Bags“ wird von der Bundesregierung 2010 vollumfänglich gefördert. Für die Güterverkehrsunternehmen entstehen also keine Zusatzkosten.
Eine weitere Option ist, dass der Fahrer Schnee und Eis von einem Gerüst aus, an das er seinen LKW heranfahren kann, entfernt. Einige größere Speditionen, Rastanlagen und Autohöfe haben solche Gerüste oder spezielle Container auf dem Gelände. Es wäre wünschenswert, wenn bundesweit mehr Räumstellen eingerichtet würden. In dieser Hinsicht geradezu vorbildlich ist das Engagement des Autobahn-Polizeireviers Bautzen, auf dessen Initiative hin bereits mehrere Gerüste entlang der A4 aufgestellt wurden. In Sachsen wurde auch eigens ein Schild entwickelt, das LKW-Fahrer auf die Räumstellen hinweist. Es ist z.B. kurz vor der Rastanlage Oberlausitz zu finden.
Der AvD weist darauf hin, dass LKW- und Autofahrern Konsequenzen drohen, wenn Sie ihre Fahrzeuge vor Fahrtantritt nicht gründlich von Schnee und Eis befreien. Denn die Straßenverkehrsordnung verpflichtet Fahrzeugführer dazu, sich so zu verhalten, dass kein anderer gefährdet, geschädigt oder behindert wird und auch dazu, für den verkehrssicheren Zustand ihrer Fahrzeuge zu sorgen. Dementsprechend können Verwarnungsgelder und Bußgelder bis zu 120 Euro sowie drei Punkte in Flensburg verhängt werden. Werden Personen bei einem durch rutschenden Schnee oder herabfallende Eisplatten verursachten Unfall verletzt, kann zudem wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt werden.“
Quelle Pressemitteilung und Fotos: Automobilclub von Deutschland
Man muss ja ziemlich aufmerksam sein und das nicht nur im Winter. Oben könnten sich wirklich sehr gefährliche Dinge befinden