Unfallwinter 2010 – Teures „Vergnügen“ für die Kfz-Versicherungen

Während sich der Gesetzgeber immer noch nicht zu einer allgemeinen Winterreifenpflicht in Deutschland durchringen konnte, zeigt der Winter 2009/2010 wie heftig es wirklich sein kann, wenn Fahrzeuge trotz eisglatter, mit Schnee und Matsch überzogener Farbbahnen mit der falschen Bereifung unterwegs sind.

Inzwischen wurden 55.000 mehr Unfälle als sonst gezählt. Insgesamt bringt der Chaoswinter 2010 einen Schaden von 230 Millionen Euro für die Kfz-Versicherungen mit sich. Ein teures „Vergnügen“ also für die Versicherungen, wenn die Autofahrer mit den schlimmen Straßenverhältnissen dann auch noch sorglos umgehen und einfach weiter mit, zum Teil auch noch gnadenlos herunter gefahrenen, Sommerreifen unterwegs sind.

Während in unserem Nachbarland Österreich bspw. vom 1. November bis zum 15. April Winterreifenpflicht gilt, und das Fahren mit Sommerreifen während dieser Zeit richtig teuer werden kann, wird hier in Deutschland weiter auf „ach ist doch gar nicht so schlimm“ gemacht und die Sicherheit des Straßenverkehrs mit einer Art Leck mich am Arsch-Haltung betrachtet. In Österreich muss der mit Sommerreifen erwischte Autofahrer in der Zeit der Winterreifenpflicht mit einem Bußgeld zwischen 35 Euro und 5.000 Euro rechnen. Außerdem kann die Polizei das sommerbereifte Fahrzeug jederzeit aus dem Verkehr ziehen.

In Deutschland gibt es eine solche Regelung nicht. Vielleicht wacht der Gesetzgeber aber nach diesem Unfallwinter 2010 endlich auf und führt eine Winterreifenpflicht ein. Den einen mag es stören, für den anderen bedeutet möglicherweise gar das Überleben eines Unfalls, der sonst tödlich enden könnte. Sicherheit sollte immer Vorrang haben beim Fahren, und nicht der eigene Egoismus oder Sparzwang, weil neue Winterreifen Geld kosten. Fast alles im Leben kostet Geld – aber das Leben eines Menschen ist unbezahlbar.

In diesem Sinne: Kommen Sie gut und sicher durch den Winter!