Verkehrsunfälle mit Elektroautos
Die Anzahl der Elektroautos in Deutschland nimmt langsam, aber stetig zu. In anderen Ländern wie China ist der Anteil an verkauften Autos mit Elektroantrieb sogar noch weit höher. Dort wird inzwischen immer mehr dafür getan, den Smog in den Ballungsräumen zu vermeiden. Durch die Emissionsfreiheit von E-Autos ist dies möglich. Doch wie sieht es aus, wenn Verkehrsunfälle mit Elektroautos passieren? Was müssen die Helfer beachten, die an eine solche Unfallstelle kommen? Besteht für sie tatsächlich Gefahr durch einen Stromschlag, oder durch erhöhte Brandgefahr?
Der große Unterschied: die Hochvoltanlagen
Wie auch ein Sachverständiger nach einem Unfall mit einem Elektroauto sagen kann, sind die Hochvoltanlagen der große Unterschied zwischen einem mit einem Diesel- oder Benzinmotor angetriebenen Fahrzeug, und einem Auto mit Elektroantrieb. Solche Anlagen haben 400 bis 600 Volt, wer sich hierbei einen Schlag holt, hat das Ende seiner Tage eingeläutet. Doch sind diese Hochvoltnetze bei einem Auto auch nach einem Unfall noch aktiv? Das ist die wichtigste Frage, der sich Helfer am Unfallort stellen müssen. Schließlich geht es nicht nur um die Bergung der Verletzten, sondern auch um die Sicherheit der Retter.
Der Airbag ist entscheidend
Werden bei einem Verkehrsunfall die Airbags ausgelöst, kommt es nach Angaben des Autoherstellers Tesla zu einem Abtrennen der Hochvoltanlage des Elektroauos von den Batterien. Dadurch besteht keine Gefahr mehr. Die Karosserie kann berührt werden, ohne dass der Helfer einen Stromschlag bekommt. Für die Abtrennung reicht es, wenn ein Airbag ausgelöst wird.
Auf die Rettungsdatenblätter achten
Im Rettungseinsatz ist es für die Helfer, egal ob Feuerwehr oder Sanitäter, oft die Rettungsdatenblätter zu achten. Diese sind über immer mehr Fahrzeuge in der entsprechenden Datenbank abrufbar.
In dem jeweiligen Rettungsdatenblatt ist niedergeschrieben, was bei der Bergung eines bestimmten Fahrzeugmodells besonders zu beachten ist. Wichtig kann dies auch sein, um später ein vollständiges Gutachten zum Unfallhergang und Unfallverursacher erstellen zu können.
Brandgefahr nach einem Unfall
Während nach der Auslösung eines der Airbags keine Gefahr besteht, einen Stromschlag zu erhalten, sieht es mit der Brandgefahr anders aus. Tesla rät deshalb dazu, das beschädigte Fahrzeug nach dem Abschleppen nicht in einer Halle abzustellen. Da vor allem dann eine Brandgefahr der Akkus bestünde, wenn die Batterien beschädigt sind, sollte das Unfall-Auto im Freien abgestellt werden.
Elektroautos stellen damit wohl nur bedingt eine Gefahr dar bei einem Unfall, wenn man den Aussagen der Autohersteller trauen kann. Sie dürften damit nicht gefährlicher sein als jedes andere Auto auch. Die Zukunft der Elektromobilität wurde bereits bei der Entwicklung solcher Fahrzeuge bedacht, wie die „ausgelöster Airbag – abgetrenntes Hochvoltnetz“-Lösung von Tesla zeigt.