World Endurance Championship American Le Mans Series, 1. Lauf in Sebring, USA

Der neue Porsche 911 GT3 RSR startet erfolgreich in die neue World Endurance Championship. Dort fahren seit diesem Jahr Sportprototypen und GT-Fahrzeuge in vier Klassen eingeteilt, die gemeinsam an den Start gehen, aber in getrennten Wertungen bestehen müssen.

„World Endurance Championship / American Le Mans Series, 1. Lauf in Sebring, USA
Erfolgreiche Rennpremiere für neuen Porsche 911 GT3 RSR

Bei den 12 Stunden von Sebring feierte der neue Porsche 911 GT3 RSR eine erfolgreiche Rennpremiere. Mit dem vom Team Felbermayr-Proton eingesetzten Elfer belegten die Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg), Richard Lietz (Österreich) und Patrick Pilet (Frankreich) beim Langstreckenklassiker in Florida den zweiten Platz in der Klasse GTE Pro und starteten damit vielversprechend in die neue World Endurance Championship.

„Der zweite Platz ist ein tolles Ergebnis. Unser neuer 911 GT3 RSR war auf Anhieb zuverlässig, das ist sehr positiv“, sagte Marc Lieb. „Allerdings fehlt uns noch etwas der Speed, um aus eigener Kraft gewinnen zu können.“ Richard Lietz, der vom Ende des Feldes starten musste, weil die Cockpittemperatur seines Porsche im Qualifying um ein Grad über dem erlaubten Wert lag, sagte: „Mit dem Rennverlauf bin ich sehr zufrieden. Unser Elfer lief zwölf Stunden lang ohne das kleinste technische Problem. Das ist nicht selbstverständlich beim ersten Rennen mit einem neuen Auto.“

Einen optimalen Saisonstart erwischte Christian Ried (Schöneburg) mit seinen italienischen Teamkollegen Gianluca Roda und Paolo Ruberti. Mit dem zweiten Porsche 911 GT3 RSR (Modelljahr 2011) von Felbermayr-Proton feierten sie den Sieg in der Klasse GTE Am. „Dieser Erfolg ist für uns ein perfekter Saisonauftakt“, sagte er. „Die letzten eineinhalb Stunden des Rennens waren für Paolo Schwerstarbeit, denn er musste ohne Servolenkung fahren.“

Mit dem traditionsreichen Zwölf-Stunden-Rennen auf dem Sebring International Raceway startete auch die American Le Mans Series in die Saison. Dabei belegten Sascha Maassen (Aachen), Bryce Miller (USA) und Rob Bell (Großbritannien) mit dem neuen Porsche 911 GT3 RSR von Paul Miller Racing den fünften Platz in der GT-Klasse. Mit dem Elfer von Flying Lizard Motorsports kamen die Amerikaner Seth Neiman, Darren Law und Andy Lally als Siebte ins Ziel.

Für zwei weitere neue Porsche 911 GT3 RSR stand der Saisonauftakt im Sonnenstaat der USA unter keinem guten Stern. Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) wurde zusammen mit Bryan Sellers (USA) und Martin Ragginger (Österreich) Neunter. Nach dem Qualifying musste der Motor seines vom Team Falken Tire eingesetzten Elfers gewechselt werden, und obwohl seine Mechaniker das in Rekordzeit schafften, ging er mit einer Runde Rückstand ins Rennen. Nicht viel besser erging es seinen Werksfahrerkollegen Jörg Bergmeister (Langenfeld), Patrick Long (USA) und Marco Holzer (Lochau) im zweiten Flying-Lizard-Porsche: In der Einführungsrunde fuhr ihnen ein Ferrari ungebremst ins Heck und warf sie hoffnungslos zurück. Mit einer starken Aufholjagd sicherten sie sich als Zehnte trotzdem noch wertvolle Meisterschaftspunkte.

„Unser Auto hat im Rennen besser funktioniert als im Qualifying. Wir konnten bis zum Ende konstant schnelle Rundenzeiten fahren“, sagte Wolf Henzler. Marco Holzer sagte: „Das war ein bitteres Rennen. Für uns war es schon vor dem eigentlichen Start gelaufen. Von da an war es unser Ziel, die 70-Prozent-Distanz zu schaffen und wichtige Meisterschaftspunkte zu retten.“

Eine positive Bilanz des Saisonstarts in Sebring zog Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. „Ein Kompliment an das Team Felbermayr-Proton. Mit einem Sieg in der Klasse GTE Am und Platz zwei in der GTE-Pro-Wertung hat es ein nahezu optimales Ergebnis erzielt“, sagte er. „Mit der Zuverlässigkeit des neuen 911 GT3 RSR bin ich extrem zufrieden. Was die Zeitdifferenz zu unseren schnellsten Konkurrenten im Qualifying und im Rennen angeht, müssen wir jetzt analysieren, ob die letzten Einstufungen in der Balance of Performance hier einen Einfluss hatten. Glückwunsch auch an das Team Miller, das mit Platz fünf in der American Le Mans Series ein gutes Ergebnis erreicht hat. Schade nur, dass das Rennen für eines unserer stärksten Autos schon vor dem eigentlichen Start ohne eigenes Verschulden gelaufen war.“

Der zweite Lauf der World Endurance Championship wird am 5. Mai 2012 in Spa-Francorchamps/Belgien ausgetragen. Bereits am 14. April ist die American Le Mans Series mit ihrem zweiten Rennen auf dem Stadtkurs in Long Beach/Kalifornien zu Gast.

Porsche 911 GT3 RSR Team Felbermayr-Proton Christian Ried, Gianluca Roda, Raolo Ruberti © Porsche
Porsche 911 GT3 RSR Team Felbermayr-Proton Christian Ried, Gianluca Roda, Raolo Ruberti © Porsche

Ergebnisse

World Endurance Championship
Klasse GTE Pro
1. Bertolini/Beretta/Cioci (I/MC/I), Ferrari F458 Italia, 307 Runden
2. Lieb/Lietz/Pilet (D/A/F), Porsche 911 GT3 RSR, 306
3. Mücke/Fernandez/Turner (D/MEX/GB), Aston Martin Vantage, 291
4. Fisichella/Bruni/Vilander (I/I/SF), Ferrari F458 Italia, 215
5. Melo/Makowiecki/Vernay (BRA/F/F), Ferrari F458 Italia, 183

Klasse GTE Am
1. Ried/Roda/Ruberti (D/I/I), Porsche 911 GT3 RSR, 298 Runden
2. Bourret/Gibon/Belloc (F/F/F), Chevrolet Corvette, 297
3. Bornhauser/Canal/Lamy (F/F/P), Chevrolet Corvette, 288
4. Kaufmann/Waltrip/Aguas (USA/USA/P), Ferrari F458, 283
5. Krohn/Jönsson/Rugolo (USA/S/I), Ferrari F458 Italia, 265
6. Binnie/Palttala/Camathias (USA/SF/CH), Porsche 911 GT3 RSR, 251

American Le Mans Series
Klasse GT

1. Hand/Müller/Summerton (USA/D/USA), BMW E92 M3, 307 Runden
2. Magnussen/Garcia/Taylor (DK/E/USA), Chevrolet Corvette, 307
3. Gavin/Milner/Westbrook (GB/USA/GB), Chevrolet Corvette, 307
4. Müller/Auberlen/Alzen (D/USA/D), BMW E92 M3, 306
5. Maassen/Miller/Bell (D/USA/GB), Porsche 911 GT3 RSR, 302
6. Brown/Segal/Lazzaro (USA/USA/USA), Ferrari F458 Italia, 302
7. Law/Neiman/Lally (USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 302
9. Henzler/Sellers/Ragginger (D/USA/A), Porsche 911 GT3 RSR, 289
10. Bergmeister/Long/Holzer (D/USA/D), Porsche 911 GT3 RSR, 251

Klasse GTC
1. Sweedler/Bell/von Moltke (USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 291 Runden
2. Keen/Dumoulin/MacNeil (USA/CAN/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 291
3. Faulkner/Bleekemolen/LaSaffe (IRL/NL/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 290

Punktestände

World Endurance Championship
Teams GTE Pro

1. AF Corse, Ferrari, 25 Punkte
2. Felbermayr-Proton, Porsche, 18
3. Aston Martin Racing, Aston Martin, 15

Teams GTE Am
1. Felbermayr-Proton, Porsche, 25 Punkte
2. Labre Competition, Chevrolet, 18
3. AF Corse-Waltrip, Ferrari , 12

American Le Mans Series
Klasse GT
Fahrer

1. Joey Hand, Dirk Müller, Jonathan Summerton, BMW , 24 Punkte
2. Jan Magnussen, Antonio Garcia, Jordan Taylor, Chevrolet , 20
3. Oliver Gavin, Tommy Milner, Richard Westbrook, Chevrolet, 17
5. Sascha Maassen, Bryce Miller, Rob Bell, Porsche, 12
7. Seth Neiman, Andy Lally, Darren Law, Porsche, 8
9. Wolf Henzler, Bryan Sellers, Martin Ragginger, Porsche, 6
10. Jörg Bergmeister, Patrick Long, Marco Holzer , Porsche, 5

Hersteller
1. BMW, 24 Punkte
2. Chevrolet, 20
3. Porsche , 12
4. Ferrari, 10

Teams
1. BMW Team RLL, BMW, 24 Punkte
2. Corvette Racing, Chevrolelet, 20
3. Paul Miller Racing, Porsche, 12
4. Extreme Speed Motorsports, Ferrari, 10

Das ist die World Endurance Championship

In der neuen World Endurance Championship sind Sportprototypen und GT-Fahrzeuge am Start. Sie sind in vier Klassen eingeteilt, die gemeinsam starten, aber getrennt gewertet werden:
Klasse LMGTE Pro: In dieser Klasse starten leicht modifizierte Seriensportwagen mit 440 bis 500 PS und einem Mindestgewicht von 1.245 Kilogramm (z.B. Porsche 911 GT3 RSR).
Klasse LMGTE Am: Wie LMGTE Pro, allerdings darf pro Fahrzeug nur ein per Reglement definierter Profirennfahrer eingesetzt werden. Es sind keine aktuellen Fahrzeuge erlaubt.
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 550 PS und einem Mindestgewicht von 900 Kilogramm.
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 440 PS und 900 Kilogramm Mindestgewicht.

Das ist die American Le Mans Series

Bei der 1999 ins Leben gerufenen American Le Mans Series (ALMS) gehen Sportprototypen und GT-Fahrzeuge an den Start. Sie sind in fünf Klassen eingeteilt, die gemeinsam starten, aber getrennt gewertet werden:
Klasse GT: Die beliebteste Klasse der Fahrzeughersteller ist traditionell am stärksten besetzt. Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 440 bis 500 PS und einem Mindestgewicht von 1.245 Kilogramm (z.B. Porsche 911 GT3 RSR).
Klasse GTC: In dieser Klasse sind Markenpokalfahrzeuge wie der Porsche 911 GT3 Cup startberechtigt.
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 550 PS und einem Mindestgewicht von 900 Kilogramm.
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 440 PS und 900 Kilogramm Mindestgewicht.
Klasse LMPC: Prototypen-Markenpokal für den ORECA FLM 09.“

Quelle Pressemitteilung und Foto: Porsche