Gaspedal-Problem: Toyota stoppt Produktion in den USA

Es ist der Super-Gau für einen Autohersteller, was Toyota im Moment durchmacht. Die Produktion und der Verkauf von acht verschiedenen Fahrzeugmodellen wird in den USA bis auf Weiteres eingestellt – um nicht noch weitere klemmende Gaspedale unter das Volk zu bringen.

Wie das „Handelsblatt“ heute berichtet, ist unter den acht Modellen auch der Toyota Corolla, seit 43 Jahren das Erfolgsmodell des japanischen Autobauers. Außerdem wurden 2,3 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen, um sie durchchecken und gegebenenfalls Änderungen durchzuführen – und um die Sicherheit der Fahrzeuge wieder zu gewährleisten.

In einer Zeit, in der Toyota einen Absatzrückgang von fast 13 Prozent für das Jahr 2009 verschmerzen muss, kommen diese Nachrichten nicht gut an. Weder bei potentiellen Autokäufern noch in Hinsicht der Geschäftsbücher von Toyota. Die Kosten des Stopps der Produktion und des Verkaufs werden wohl mehrere 100 Millionen Euro betragen, dies zumindest sind die Schätzungen von Experten. Bereits im Herbst 2009 hatte es eine Rückrufaktion durch den japanischen Autohersteller gegeben, bei der 4,7 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten mussten. Allein da fielen schon Kosten im dreistelligen Millionenbereich an. Die Kosten jetzt dürften jedoch um einiges höher liegen.

Die Kosten sind jedoch nur das eine, das andere ist der Imageschaden, den Toyota durch das „Gaspedal-Problem“ nimmt. Erst die großangelegte Rückrufaktion, und nun der Produktionsstopp und der Verkaufsstopp. In Zeiten, in denen sich die Autobranche erst selbst wiederfinden und auch neu definieren muss, ein Schlag ins eigene Gesicht für den japanischen Autohersteller.